Auf diesen Lauf hatte ich lange große Hoffnungen gesetzt. Nach meinem Ausstieg beim Mauerweglauf 2024 wollte ich unbedingt zeigen, was in mir steckt. Ich habe fleißig trainiert – zumindest, so gut es ging. Denn das Training lief… na ja, sagen wir: durchwachsen. Erst eine Erkältung, dann eine kleine Verletzung, und die ganz langen Einheiten kamen auch zu kurz. Trotzdem stand ich am Start in Celle – mental fokussiert, körperlich okay und mit einem Plan, der realistisch und (zumindest auf dem Papier) machbar klang: 2 km laufen, 1 km gehen. Damit wollte ich über 7 km/h im Schnitt bleiben. Nach dem Start am Schlosspark lief es auch erstmal ziemlich gut – vielleicht sogar zu gut. Ich lief einfach durch, ohne meine Gehen-Laufen-Taktik. Erst so bei km 35 bis 40 dachte ich: Jetzt mal langsam, Meister!, und fing mit dem Wechseln an. In dem Moment lief ich neben einem anderen Teilnehmer, der die Idee auch ganz charmant fand. Gemeinsam ging’s weiter – mal durch kurze Schauer, mal unter blauem Himm...
Die zweite Durchquerung der extremen Wanderung am Diemelsee mit Rolf und mir begann unter erschwerten Wetterbedingungen. Ein Gewitter und Schauer setzten ein, als wir uns auf den Weg auf 160 km machten. Am ersten Versorgungspunkt wurden wir aufgehalten, jeder musste selbst entscheiden, ob er weitergeht. Unsere Schuhe waren nass, und nach 20 km bildeten sich die ersten Blasen. Der Rücksack und wasserdichte Jacke waren ebenfalls durchnässt, das heißt man musste noch frieren. Der starke Wind verschärfte die Situation. In der Nacht wurde es richtig schlimm – die Wege waren extrem nass und rutschig. Wir packten uns ein und liefen trotzig weiter. Wir dachten, dass die Wanderung durch Veranstalter abgebrochen wird. Doch das ging immer weiter. Morgens setzte starker Sturm ein, einige Waldwege waren durch Förster gesperrt, und wir sahen, wie Bäume fielen. Wir waren immer rechtzeitig da und kamen durch die Wege durch, die Wanderer aus späteren Gruppe wurden mit dem Bus transportiert....
Wir drei - Rolf, Andreas und Maksim - haben uns auf einem 100 km Marsch kennen gelernt. Wir hatten eine Menge Spaß, so dass die 100 km für uns nicht mehr so problematisch waren. Ab dem Zeitpunkt haben wir gemeinsam weitere 100km-Märsche absolviert. Im Mai 2019 kam uns eine Idee und zwar unserer kleinen Gruppe einen Namen zu geben. Der erste Vorschlag war schnell gefunden „WWW“ ausgeschrieben „wie wir wollen“. Dies sollte dem Vorhaben, unsere eigene Märsche oder Wanderungen zu organisieren, den passenden Namen geben. Nach zahlreichen Entwürfen entstand unser Logo, was man auf dem Bild unten sehen kann. Der Slogan änderte sich dann aber noch einmal in „wandern wie wild“ und sagt für uns schon einiges aus… Nach dem absolvierten Megamarsch Weserbergland haben wir uns entschlossen, diese Gegend noch einmal gemeinsam zu bewandern und am besten mit einer oder zwei Übernachtungen im Freien. Gesagt - getan. Getroffen haben wir uns in Hameln an einem Abend Ende August...
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